Exkursion nach Hadamar

PUBLISHED 29. Okt 2025

Gegen Ende des Schuljahres 2024/2025 besuchte unsere Klasse, die 10 b, die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt und heutige Gedenkstätte Hadamar. Während der NS-Zeit wurde in Hadamar das „Euthanasie“-Programm durchgeführt, durch welches tausende Menschen ermordet wurden. Das „Euthanasie“-Programm basierte auf der NS-Rassenlehre, nach der Behinderte als „Ballastexistenzen“ galten und folglich in der NS-„Volksgemeinschaft“ keinen Platz hatten. Ihr „lebensunwürdiges Leben“ musste gemäß der NS-Ideologie durch einen „schönen/guten Tod“ - so die wörtliche Bedeutung von „Euthanasie“ - beendet werden, um den Genpool der „arischen Rasse“ möglichst „reinzuhalten“. Unser Exkurs hat uns an die Schrecken der NS-Zeit erinnert und uns gezeigt, dass sich so etwas niemals wiederholen darf.

Die Exkursion wurde im Vorfeld intensiv vorbereitet. Der Lehrplan sieht eine umfassende Behandlung der NS-Zeit vor. Anhand verschiedener Quellen erarbeitete die Klasse zentrale Elemente der NS-Ideologie und problematisierte den menschenverachtenden Charakter des „Euthanasie“-Programms. Eng damit verbunden war die Auseinandersetzung mit dem Holocaust, die durch ein Referat über Auschwitz sowie ein Filmnachmittag zum Drama „Schindlers Liste“ vertieft wurde. Die Exkursion nach Hadamar ist zudem fester Bestandteil des Fahrtenkonzepts am KSG.

Am interessantesten war natürlich der Exkurs selber. Zuerst hatten wir einen Austausch mit den Veranstaltern der Führung. Wir haben auf einem Zeitstrahl verschiedene Zitate, von denen manche aus heutiger Zeit kamen, eingeordnet. Diese Aufgabe hat bei uns ein Bewusstsein für die Aktualität des Themas geschaffen. Außerdem haben wir eine kurze Recherche zum Gebäude Hadamar betrieben. Nach Abschluss dieses Austauschs ging es an die Führung. Zuerst haben wir die teilweise original erhaltene Busgarage besichtigt, in der damals die Opfer in unscheinbaren Omnibussen mit verdunkelten Fenstern eingeliefert wurden. Die Garage war fensterlos, was der Verheimlichung des Geschehens dort diente. Als nächstes betraten wir den Raum, in dem früher die Opfer registriert und scheinuntersucht wurden, um später fiktive „Todesdaten“ festlegen zu können. In einem Brief wurden den Familien dann „Todesursache“ und „Todeszeitpunkt“ mitgeteilt, aber in Wahrheit wurden die meisten Opfer noch am Tag der Ankunft getötet. Um diese Lüge weiter zu verschleiern, hat man den Familien auf Wunsch Asche, die bei der Verbrennung verschiedener Leichen entstanden war, zugesendet und die Angehörigen auch zu einer Scheinbeerdigung eingeladen. Die systematische Tötung und die anschließende Verbrennung der Leichen fanden im Keller statt, den wir als nächstes besichtigten. Die Vorstellung, dass in einem solch harmlos aussehenden kleinen Keller so viele Menschen ermordet wurden, war abschreckend. Die Methode des Tötens war ebenso furchtbar.  Man hatte die Opfer in einer unscheinbaren Kammer, die wie eine Dusche wirkte, mit Gas umgebracht und danach seziert, um beispielsweise pseudowissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen oder noch verwertbares Zahngold zu finden. Nach diesem Teil der Besichtigung haben wir über verschiedene Einzelschicksale von Opfern gesprochen. Abschließend hielten wir auf dem Friedhof eine Schweigeminute ab, um der zahllosen Opfer zu gedenken.

Abschließend lässt sich sagen, dass diese wertvolle Exkursion uns die Gräuel der NS-Zeit gezeigt und uns verdeutlicht hat, dass wir solche Schrecken nie wieder zulassen dürfen.

Bericht: Mika Höfer (MSS 11), Julia Marx

Foto entnommen von der Homepage der Gedenkstätte Hadamar

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Adresse

Kurfürst-Salentin-Gymnasium
Salentinstraße 1b
56626 Andernach
Telefon: 02632-9661-0
Fax: 02632-9661-44
E-Mail: kontakt@ksgandernach.de

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